Nutzung der neuen Zubringerstraße zum Schulzentrum

27. SEP 2019 Aktuelles

Die Erwartungen waren hoch, der Bau aus Sicht vieler Menschen längst überfällig – umso größer fiel die Überraschung bei den Beteiligten aus, dass der neue Zubringer zum Schulzentrum kaum genutzt wird. Die 165 Meter lange Straße an der L 401 sollte das tägliche Verkehrschaos im anliegenden Wohnviertel entzerren. Pünktlich zum neuen Schuljahr ist sie fertig geworden und doch hat sich für die Anwohner kaum etwas geändert.  


Schulleiterin Christel Frey sieht die angespannte Verkehrssituation seit Jahren mit Sorge: „Die vielen Fahrzeuge der Eltern, die ihre Kinder vor Unterrichtsbeginn bringen, nur kurz manchmal mitten auf der Kreuzung halten und sie nachmittags nach Schulschluss in einer großen Ballung von Fahrzeugen wieder unmittelbar am Ausgang abholen, führen zu einer Gefährdung der vielen Schülerinnen und Schüler, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren.“ Genau dieses Problem sollte die Straße lösen. Doch auch sechs Wochen nach ihrer Fertigstellung wird sie von den Eltern nicht angenommen. Die Gründe dafür sind vielfältig.



Viele Eltern meiden den Umweg 


„Ich wusste gar nichts von der Straße“, erzählt eine Mutter aus Klein-Winternheim freimütig. „Wäre ich da nicht zufällig vorbeigekommen, als ich Richtung Saulheim gefahren bin, hätte ich gar nicht gewusst, wo die Straße verläuft.“ Nun wolle sie die Straße bei Gelegenheit mal testen.


Ähnlich ergeht es einer anderen Mutter, die erst kürzlich zufällig beim Vorbeifahren auf die neue Straße aufmerksam geworden ist. Sie hat aber auch eine andere Vermutung, weshalb die Straße noch etwas verwaist dasteht: „Ich glaube, dass alle, die aus Nieder-Olm, Ebersheim oder Klein-Winternheim kommen, es kürzer finden, sich durch die Anwohnerstraßen bis vor die Schule zu quälen, anstatt außen herum zu fahren.“


Damit liegt sie nicht ganz falsch. Denn auch eine ganze Reihe anderer Eltern meidet die Entlastungsstraße aus diesem Grund: „Viele Eltern aus der Klasse meiner Kinder, die aus Ebersheim und Sörgenloch kommen, wollen den Umweg nicht fahren und fahren daher von oben an, was ich persönlich auch verstehen kann. Es sind halt doch ein paar Meter da runter“, berichtet eine Mutter aus Harxheim. Und auch eine weitere Mutter aus dem Nieder-Olmer Neubaugebiet Weinberg gesteht, dass der alte Weg einfach kürzer sei. 

 

Elterntipps an die Stadtverwaltung

Dennoch appelliert Schulleiterin Frey an die Vernunft der Eltern: „Ich bitte Sie eindringlich die neue Straße zum Schulzentrum zu nutzen.“  Wenn möglichst viele sie nutzen würden, könnte die Verkehrslage dank einer ruhigen An- und Abfahrt deutlich entschärft werden. „Ihre Kinder gehen vom Auto aus ohne jede Gefährdung kurz über das Schulgelände zu den Gebäuden.“

 

Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Eltern, die die neue Straße zu schätzen wissen. Ein Vater aus Zornheim schwärmt: „Ich nutze sie seit Beginn des Schuljahres. Es ist ausgesprochen komfortabel. Kein Vergleich zu früher.“

Und auch ein anderer Vater pflichtet ihm bei: „Ich nutze die neue Zufahrt seit dem ersten Tag und finde sie richtig gut.“

Sollte sich nach einer längeren Eingewöhnungszeit noch nicht viel geändert haben, werde die Stadtverwaltung auch in Zusammenarbeit mit dem GYMNO nachjustieren, sagt Schulleiterin Christel Frey. Für die Verkehrsplaner hat ein Vater aus Saulheim noch einen Tipp: „Vielleicht hilft es, wenn man aus Richtung Saulheim kommend auf der linken Seite noch ein Hinweisschild in Fahrtrichtung der Abfahrt anbringt, um die Abfahrt schneller zu erkennen.“

Text und Foto: Anuschka Weisener (SEB)

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