LATEIN

08. NOV 2018 Informationen

Latein als Schulfach

Das Schulfach Latein wird am Gymnasium Nieder-Olm als 2. und fakultative 3. Fremdsprache ab der 6. und der 9. Klasse angeboten. Als Wahlfach erreicht es zwar immer nur einen Teil der Schülerinnen und Schüler, hat aber seit Bestehen der Schule einen fest etablierten Status.

In der Öffentlichkeit kursiert vielfach das Vorurteil von Latein als toter Sprache, wobei mitschwingt, dass die Beschäftigung mit Latein sinnlos sei. Wenn tote Sprache aber nicht mehr heißt, als dass Latein keine Muttersprachlerinnen und Muttersprachler mehr hat, dann lassen sich viele gute Gründe nennen, sich mit Latein auch in der Schule zu beschäftigen. Als vier wichtige Gründe können wohl (neben weiteren Gründen s. www.petrinum.de/la_gruende.html) gelten:

-  Latein bildet in Form des Latinums immer noch eine Studienvoraussetzung für einige Studienfächer wie Französisch, Italienisch, Spanisch, Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie und Philosophie u.a., eingeschränkt auch für Human- und Zahnmedizin sowie für Rechtswissenschaft.

-  Um andere Sprachen wie die romanischen Sprachen besser erlernen und verstehen zu können, eignet sich diese Sprache besonders gut.

-  Latein ermöglicht eine Begegnung mit der Lebenswelt der Antike, die sich in vielerlei Hinsicht von unserer modernen Kultur unterscheidet und so als Gegenwelt dazu verhilft, die eigene Lebenswirklichkeit besser zu verstehen.

-  Durch die teilweise andere syntaktische Struktur ermöglicht Latein eine Sprachreflexion bis in den Bereich der Muttersprache hinein.

Das erste größere Ziel ist das Latinum. Es wird nach der 10. Klasse für Latein als zweite Fremdsprache und nach der 13 für Latein als 3. Fremdsprache erreicht und besagt, dass die Schüler in der Lage sind, mittelschwere lateinische Originaltexte (mit Hilfe eines Wörterbuches) zu übersetzen. Übrigens erwerben diejenigen Schüler, die nach der 10 weitermachen unter ähnlichen Bedingungen das Große Latinum.

In den letzten Jahren kam fast immer neben zwei Grundkursen in der 11 auch ein Leistungskurs zustande, in dem bis zum Abitur Latein vier bis fünf Stunden unterrichtet wird.

In der 12. Jahrgangsstufe kann auch eine Facharbeit über ein besonderes Thema angefertigt werden (z.B. „Wagenrennen in Antike-Filmen wie »Gladiator«“, „Das Liebesmotiv in Vergils Äneis“, „Latein im typologischen Vergleich mit dem Chinesischen, dem Englischen oder der Sinti-Roma-Sprache“, „Wortstellungsprobleme des Lateinischen aus moderner linguistischer Sicht“).

In der Anfangsphase, der Spracherwerbsphase, steht das Erlernen der Sprache im Vordergrund. Dies geschieht schon früh anhand zusammenhängender Texte, die in das antike Alltagsleben einführen. Diese werden aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt (umgekehrte Übersetzung aus dem Deutschen ist heute im Schulbereich kaum noch üblich). Dabei werden in dieser Grammatikphase die Grundregeln des Lateinischen, v.a. des klassischen Lateins, erlernt. In der anschließenden Lektürephase werden Werke der Hauptautoren der klassischen Latinität (u.a. Cäsar, Cicero, Livius, Seneca, Catull, Ovid, Vergil) übersetzt und interpretiert. Daneben ist Projektarbeit möglich, z.B. auch durch Teilnahme an Landeswettbewerben in Latein.

Wettbewerbe für die Mittel- und die Oberstufe werden seit vielen Jahren landesweit durchgeführt, an denen sich nicht selten auch Schülerinnen und Schüler von unserem Gymnasium beteiligen.

Eine mehrtägige Romfahrt, bei der etwa das Forum Romanum, das Kolosseum, die Katakomben und das antike Ostia besichtigt werden und die wir in den vergangenen Jahren wiederholt veranstaltet haben, kann als Stammkursfahrt oder als Abschlussfahrt am Ende der 13 durchgeführt werden.

R.H.

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